Orgel Die im Chor aufgestellte Orgel entstand 1818/1820 in der Werkstatt des Orgelbauers Johannes Stölli von Habstetten (Bolligen BE). 1923 erhielt sie ein pneumatisches Werk. Bei der letzten umfassenden Renovation von 1970/1971 baute die Firma Matzler + Söhne, Dietikon, wiederum ein mechanisches Hauptwerk ein, das sie um ein Brustwerk ergänzte. Dabei wurde auch das zierliche, dunkelrot bemalte Tannenholzgehäuse mit seinem vergoldeten Zier-schnitzereien restauriert. Von den hohen Seiten-türmen seines fünfteiligen Prospektes leiten absinkende Flachfelder zum niedrigeren Mittelturm über, den ein girlandenbehangener Pokal krönt. In den Flachfeldern überdecken üppige Rebenzweige die Pfeifenenden. Die feinen Blattranken in den Türmen und die schlanken, langgezogenen Turmkonsolen gehören zum festen Formenschatz Stöllis. 1970/1971 wurden die Seitenbärte und die Schnitzerei in den Schallöffnungen des Brustwerks hinzugefügt; auch der Spieltisch ist neu. Die Orgel umfasst nun 15 Register, und zwar im ersten Manual Prinzipal 4′ (im Prospekt), Oktave 2′, Mixtur 3fach, Hohlflöte 8′, Gedacktflöte 4′, Nasard 2 2/3′, Dulcian 8′; im zweiten Manual Holzgedackt 8′, Rohrflöte 4′, Spitzflöte 2′, Oktav 1′, Sesquialtera 2fach; im Pedal Subbass 16′, Oktav 8′ und Trompete 8′. |
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Empore Zugleich mit der Orgel entstand 1819 auch die Empore mit ihrer eichenen, leicht ausschwingenden Balustrade und dem damit verbundenen Chorgestühl. |
Abendmahlstisch und Kanzel Der Abendmahlstisch stammt aus dem Jahr 1660. Seine eingelegte Tulpenornamentik, eine im Thunersee weitverbreitete Zierform, wiederholt sich im Fried und in den Bögen der polyonalen Holzkanzel von 1671. Diese ruht auf einer langgezogenen Konsole in der Form einer umgekehrten Pyramide. Die Gliederung ihrer Brüstung folgt dem Geschmack der Spätrenaissance: Auf hohen Postamenten stehen Pfeiler, die ein kräftiges Kranzgesims tragen. Dazwischen sind Bogenstellungen eingefügt. Der mit reichen geometrischen Intarsien verzierte Schalldeckel zeigt an seiner Stirnseite den Vers: SALIG SIND DIE DAS WORT GOTTES HOREN UND BEWAHREN SPRICHT JESUS,LUCAE 11, v 28, 1671.
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Grabplatte Nahe des Kanzelaufgangs, der im 19. Jahrhundert neu errichtet wurde, ist eine aus Sandstein gefertigte Grabplatte in die Wand eingelassen. Mit naiven gereimten Versen erinnert sie an Niclaus Studer, der von 1688 bis 1713 als Pfarrer in Reutigen gewirkt hat. Darauf steht: |
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Wer ruht bei dieser Grabes Tür?
Herr Pfarrer Niklaus Studer,
der vierundzwanzig Jahr allhier |
Bestuhlung und Brusttäfer 1891 schuf Jakob Thönen aus Zwieselberg die Bestuhlung und das Brusttäfer im Schiff. |
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3 neue Glocken 1909 ersetzte die Firma H. Rüetschi AG, Aarau, das alte Geläute durch drei neue Glocken im A-Dur-Dreiklang. |